Weihnachtsbaum Ratgeber

Die Nordmanntanne ist der mit Abstand beliebteste Weihnachtsbaum in Deutschland. Doch ist er auch der Richtige für Sie? Eine breite Auswahl lädt zum Vergleich ein und birgt so manche Überraschung.

Welcher Baum ist der Richtige für Sie?

Welcher Baum ist der Richtige für Sie?

Anspruch und Realität

Mit einer Marktdominanz von über 75% ist für die meisten Deutschen klar: als Weihnachtsbaum kommt nur die Nordmanntanne in die gute Stube. Vorbei die Tage, als überwiegend die altbewährte Fichte in den meisten Wohnzimmern stand.
Doch lästige Nebenprodukte dieses Vertreters, nämlich die zu Boden fallenden Nadeln, sind aufgrund weniger nadelnder Konkurrenten (oder Exemplare, die gar nicht nadeln) oft ein K.O.-Kriterium. Oder ist die Fichte schlicht missverstanden? Vielleicht werden Sie dem Klassiker der Weihnachtsbäume noch eine Chance geben, wenn Sie seine zahlreichen Vorzüge kennenlernen und wissen, was Sie wollen.

Nordmanntanne

Wie zuvor erwähnt ist die nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann benannte Tanne die meistverkaufte in Deutschland. Ihr gleichmäßiger Wuchs sowie ihre äußerst weichen Nadeln, die ein tiefes Grün aufweisen, sprechen für sie. Auch was die Haltbarkeit angeht macht dieser Baum eine gute Figur, denn nur die Edeltanne behält ihre Nadeln länger. Das langsame Wachstum bei der Aufzucht ist Grund dafür, dass sie trotz großen Angebots immer noch den höchsten Preis veranschlagt.

Kostenfaktor

Die Nordmanntanne ist auch beim  Kostenpunkt der Rolls-Royce unter den Weihnachtsbäumen. Die Preise im Vorjahr beliefen sich von ca. 18 bis 23 Euro pro laufenden Meter.

Auf einem Blick

+ gleichmäßiger Wuchs
+ glänzende, weiche Nadeln
+ lange Haltbarkeit

– sehr schwacher Waldgeruch
– hoher Preis

Blaufichte

Nicht zu verwechseln mit der Edeltanne (Nobilistanne), ist dieser Baum ein wahrer Klassiker. Ihre gleichmäßig, etagenförmig gewachsenen Äste können einiges an Baumschmuck stemmen. Preislich zwar über der Fichte gelegen, bekommt man mit dieser Fichtenart viel für sein Geld. Die Nadeln besitzen nicht nur einen schönen bläulichen Schimmer, sondern verströmen zudem einen wunderbaren Duft nach Wald. Einziger Schwachpunkt dürfte für Viele die doch stark stechenden Nadelspitzen sein, die Ausschlag für den ursprünglich verbreiteten Namen gaben: Stech-Fichte!

Kostenfaktor

Preis-Leistungsmäßig ist die Blaufichte ganz vorne. Der Preis pro laufenden Meter beläuft sich auf zwischen 11 und 14 Euro. Ein guter Deal, wenn man die diversen Pluspunkte dieser Tanne betrachtet.

Auf einem Blick

+ etagenartige Zweige, perfekt zum Schmücken
+ mittlere Haltbarkeit
+ intensiver Waldgeruch
+ gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

– stechende Nadeln

Edeltanne (Nobilistanne)

Die Edeltanne ist ein wahrer Geheimtipp unter Kennern. Ursprünglich aus dem pazifischen Westen der USA, kam sie im 18. Jahrhundert zu uns nach Europa. Mit ihren intensiv nach Orangen duftenden Zweigen betört sie nicht nur die Sinne. Auch bieten die etagenförmig angeordneten stabilen Äste reichlich Spielraum für üppiges Schmücken. Wer sehr lange Freude an seinem Weihnachtsbaum haben möchte, ist mit der Nobilistanne Bestens aufgehoben, denn selbst über mehrere Wochen hält dieser Baum sein Nadelkleid.

Kostenfaktor

Wie der Name bereits andeutet: Die Edeltanne ist kein Budget-Baum. Teure 19 bis 22 Euro sind für den laufenden Meter üblich.

Auf einem Blick

+ haltbarster Weihnachtsbaum
+ weiche Nadeln, die nach Orange duften
+ stabile Äste

– etwas unregelmäßiger Wuchs
– teuer

Fichte

Wer nicht nur sein Portemonnaie schonen, sondern auch etwas für die Umwelt tun möchte, liegt bei der Fichte genau richtig. Denn im Gegensatz zu der Nordmanntanne, die nicht heimisch ist und oft importiert wird, unterstützen Sie mit der Fichte die regionale Forstwirtschaft. Wegen ihrer kupferbraunen Rinde auch Rottanne genannt, verströmt dieser Baum einen intensiven Waldgeruch im Wohnzimmer. Dies kommt jedoch mit dem Nachteil, dass üblicherweise schon an nächsten Tag die ersten Nadeln fallen. Somit eignet sich die Fichte vor allem für Familien, die den Baum nach getanem Fest möglichst schnell wieder rausbugsieren wollen.

Kostenfaktor

Da die Fichte der Häufigste Baum in deutschen Wäldern ist, kommen viele direkt aus der Waldpflege, und sind somit das Schnäppchen unter den Weihnachtsbäumen. Schon für 6 bis 9 Euro!

Auf einem Blick

+ günstig
+ gut für regionale Forstwirtschaft
+ intensiver Waldgeruch

– nadelt sehr schnell

Fazit

Es muss nicht immer die Nordmanntanne sein! Zwar ist die unkomplizierte Tanne zu Recht der meistverkaufte Baum bei uns, doch auch ein Blick auf die anderen Mitbewerber um den Platz im Wohnzimmer lohnt sich. Wer nicht davor zurückscheut, in der gleichen Preiskategorie zu suchen, findet vielleicht mit der Edeltanne eine noch bessere Wahl.
Denn im Gegensatz zum Nordmann duftet diese Tanne intensiv nach Orangen und Wald, und besitzt die meisten Vorzüge des Konkurrenten – bis auf einen. Perfektionisten, bei denen der Weihnachtsbaum nahe vollkommen symmetrisch dastehen müssen, werden mit der Edeltanne so ihre Problemchen haben.

Als Preis-Leistungs-Tipp ist die Blaufichte eine gute Wahl für alle, die viel für ihr Geld bekommen möchten. Das herrliche Blau und der angenehme Waldduft punkten für diesen Baum, einzig die spitzen Nadeln können gerade beim Aufbau und Schmücken dieses Prachtexemplars bei Einigen für Unwohl sorgen.
Selbiges Problem hat auch die Fichte, jedoch bekommt man keinen anderen Baum so günstig. Unter anderem wegen wegfallender Transportkosten, die zugleich die Umwelt schonen. Ganz im Sinne einer stillen Nacht!